Wittgensteiner Schieferpfad
Länge: etwa 15 Kilometer
Laufzeit: etwa 5 Stunden -Rundweg-
Höhenmeter: geschätzte 700 Hm
Datum: 06.03.2011
Bei strahlendem Sonnenschein entschlossen wir uns am heutigen Tage mal wieder eine Wanderung im Rothaargebirge zu unternehmen. Es sollte mal wieder ein Premiumweg erwandert werden (ausgezeichnet durch das deutsche Wanderinstitut). Dazu ging es mit dem Auto in das wunderschöne Wittgensteiner Land. Ausgangspunkt für unsere Wanderung war Raumland; ein Ortsteil von Bad Berleburg. Das Startportal für den „Wittgensteiner Schieferpfad“ war der Parkplatz gegenüber dem Schieferschaubergwerk (direkt am Flusslauf der Eder).
Das durchgängige Wanderzeichen des heutigen Tages
Für diesen Wanderweg war die Fledermaus als Wanderzeichen ausgegeben. Entgegen der Vorgabe liefen wir die gut 15 Kilometer-Runde im Uhrzeigersinn; was im nachhinein bestimmt nicht die schlechtere Alternative war. Vorab sei noch vermerkt, dass sehr, sehr viele Kilometer dieses Weges auf naturbelassenen Pfaden angelegt wurden. Dieses machte die ohnehin schon tolle Wanderung noch attraktiver.
Schieferschaubergwerk „Raumland“; der Startpunkt
Um 09:45 Uhr starteten wir also am Wanderparkplatz und bezwangen sofort die ersten Höhenmeter auf einer alten Abbaustufe des ehemaligen Schieferabbaugebietes „Hörre“. Dieses ist heute ein Naturschutzgebiet und bietet u.a. Fledermäusen einen idealen Lebensraum.
Blick auf Raumland und die Eder
Immer mit Blick auf das Örtchen Raumland und den Flusslauf der Eder gewannen wir rasch an Höhe. So erreichten wir nach 20 Minuten den ehemaligen Tagesbuch „Hörre“, der bereits im 16. Jahrhundert genutzt wurde. Diesem schloss sich unmittelbar ein kleiner Abstecher um den Drachenstein an,
Der Drachenstein.
bei dem es sich um eine Felsrippe handelte, die aus dem Waldboden heraus ragte. Solche Rippen sollten wir heute noch mehrfach zu Gesicht bekommen. Weiter ging es dann durch den lichten Wald, bis wir erneut einen kleinen Tagesbruch erreichten, in dem eine kleine Sitzgelegenheit aufgestellt worden war.
Kleiner Tagesbruch am Wegesrand
Mit leichtem Höhenverlust ging es nun einen Buchen- / Eichenwald hinab, bis wir dort auf einen breiteren Waldpfad erreichten. Dieser führte uns schließlich am Waldrand entlang und wir hatten einen schönen Blick auf Bad Berleburg.
Blick auf Bad Berleburg
Kurz vor Erreichen des Wanderparkplatzes „Auf der Lenne“ wurde bei toller Aussicht eine kurze Rast eingelegt. Gegen 11:10 Uhr kreuzten wir dann am südöstlichen Ortseingang von Bad Berleburg die L 718 und liefen in das Steinbachtal.
Im Steinbachtal…..
…trafen wir auf tiefe Riefen im Fels.
Nach dem Passieren des ersten Hofes ging es in angenehmer Steigung zum Waldrand hinauf. Dort trafen wir auf Schautafeln, die hier die tiefen Rillen auf den Felsen zu unseren Füßen erklärten. Wir standen nämlich auf einem alten Handelsweg. Hier wurden früher in dem Gefällestück die Speichenräder der beladenen Fuhrwerke mit Stöcken blockiert. Die blockierten Räder trieben im Laufe der Zeit immer tiefere Rillen in das Gestein. Wir folgten weiter dem Fledermaus-Wanderzeichen und erreichten nur wenige Minuten später den Felsgrat des Berges „Fredlar“ (576 m).
Nils auf dem Gipfel vom Fredlar
Vorbei an weiteren Felsklippen und grandiosen Aussichtspunkten ging es nun in den lichten Hochwald hinein. Auch hier passierten wir wieder mehrere eindrucksvolle Felsrippen.
Weitere Felsrippen am Wegesrand.
Schließlich erreichten wir den Talgrund und den Bachlauf des Steinbaches. Diesem folgten wir nun einige Minuten in südliche Richtung. Hier wurde erneut eine Tagesbruch und alte Schieferhalden passiert. Mit Erreichen der kleinen Ansiedlung „Meckhausen“ ging es aber gleich wieder linksseitig den Hang hinauf.
Oberhalb von Meckhausen ging der Blick ins Edertal …
…und in Richtung unseres Ausgangspunktes.
Auch hier boten sich immer wieder wundervolle Blicke in das Wittgensteiner Land und auf den Flusslauf der Eder. Nachdem wir etwa 100 Höhenmeter gewonnen hatten, trafen wir erneut auf eine Felsengruppe, die sich „Braut und Bräutigam“ nannte.
Hinweisschild auf Braut und Bräutigam
Könnte das die Braut sein? Oder ist es doch der Bräutigam?
Durch eine wilde Wegführung kreuzten wir hier die Felsen und verloren dabei wieder viele der zuvor gewonnenen Höhenmeter. Im Wald trafen wir dann auf den Wegverlauf der „Via Adrina“, mit dem wir hinab in Richtung der Eder liefen (die „Via Adrina“, ebenfalls ein Premiumweg, wurde am nächsten Tag noch erwandert -21 Kilometer lang-).
Oberhalb der Eder ging es nun weiter.
Nun war der südlichste Punkt unserer Tour erreicht; es war nun 13:50 Uhr. Oberhalb des Ederflusslaufes ging es nun auf einem schmalen Pfad am steilen Hang vorbei. Hier stießen wir auf ein altes Lüftungsloch eines Schieferstollens.
Nils verschwand sofort im Lüftungsschacht. —Geh mal mit der Maus auf das Bild—
Nils kroch natürlich gleich in das breite Loch hinein. Der Stollen war aber bereits nach wenigen Metern verschüttet. Die Höhlenexpedition fiel folglich aus. Ein paar Minuten später querten wir erneut die L 718. Am Rande des dortigen Wanderparkplatzes führte der Weg nun über den Steinbach und dann gleich wieder hinauf auf den ehemaligen Bahndamm, der nun als Rad-/ Fußweg ausgebaut ist.
Die Unterführung des ehemaligen Bahndamms.
Unser Wanderzeichen führte uns aber schnell wieder in den rechtsseitigen Hang hinauf in das „Heiligholz“, einem mit Felsklippen durchsetzten Berghang. Schnell ging es von hier auch wieder hinab bis zum Flusslauf der Eder. Dann wurde der ehemalige Bahndamm durch eine schmale Unterführung unterquert.
Am Flusslauf der Eder ging es zurück zum Ausgangspunkt.
Im Nahbereich der Eder liefen wir dann die letzten Meter bis zu unserem Ausgangspunkt, den wir um 14:50 Uhr erreichten.
Fazit:
Toll angelegter Rundweg, bei dem es viel zu entdecken gibt. Viele schöne Aussichtspunkte runden diesen Wanderweg ab.
Kindertauglichkeit: Auf jeden Fall. Für Kinder ist es ein total spannender Weg. Allerding sollten sie auch 15 Kilometer laufen können und Kondition für das viele Auf und Ab haben.
Hundetauglichkeit: Natürlich ist man hier mit Hunden bestens aufgehoben.