Wandspitze 2623 m
Poisnig 2528 m
Torscharte 2106 m
Österreich / Kärnten / Maltatal / Hafnergruppe
Datum: 05.07.2015
Aufstieg: 3:40 h; Abstieg: 2:30 h
Höhenunterschied: ca. 1100 Hm (Aufstieg)
Ausgangspunkt: Maltaberg / Kramerhütte
Enorme Hitze war an diesem Tag angesagt. Daher hieß es für uns wieder früh starten. Da wir bis auf zwei Gipfel, die das Hochtal „Faschaun“ umgeben, bereits alle bestiegen hatten (Stubeck im Jahre 2003, Faschaunereck im Jahre 2012 und Reitereck 2013), sollten heute die zwei ausstehenden Gipfel vom Poisnig und der Wandspitze folgen.
Kurz nach dem Passieren der Kramerhütte.
Um 05:40 Uhr verließen wir also unsere Almhütte und marschierten in etwa 15 Minuten hinauf zur Kramerhütte, wo sich auch ausreichend Wanderparkplätze befinden. Wir entschieden uns für den Aufstiegsweg zunächst ins schöne Faschaun zu laufen. Daher folgten wir zunächst dem Forst-/ Wirtschaftsweg, der uns in dieses schöne Hochtal brachte und zunehmend steiler wurde. Kurz unterhalb der Ochsnerhütte verließen wir jedoch diesen Weg und wanderten auf einem Wiesenpfad weiter in das Tal hinein. Nach der Querung des Faschaunbaches begann der Aufstieg zur Torscharte.
Die letzten Meter zur Torscharte
Hier war erst einmal Pause angesagt.
An diesem blumenreichen Bergrücken zeigte sich uns auch so mancher Wurz.
Schnell wurde hier an Höhe gewonnen und nach einer Gesamtlaufzeit von 1:20 Stunden war der Abzweig „Torscharte / Wandspitze“ auch schon erreicht. Wir folgten nun der Beschilderung zur Wandspitze und suchten uns einen geeigneten Felsen, an dem wir eine Rast einlegen konnten. Beim Blick hinüber zum Faschauereck / Glochwandscharte / Reitereck konnten wir dann unseren einheimischen Nachbarn „Walter“ ausmachen, der schon gegen 04:30 Uhr zu seiner Tour gestartet war.
Links das Reitereck, dass wir im Vorjahr bestiegen hatten.
Wir folgten mehreren Geländestufen…
… bis wir den langen Bergrücken erreichten, der uns zum Gipfel des Poisnig brachte. In der Bildmitte baut sich langsam die Wandspitze auf.
Walter hatte zunächst das Faschaunereck bestiegen, war dann in die Glockwandscharte abgestiegen und befand sich nun schon im Schlussanstieg zum Reitereck. Respekt!! Für uns standen nun mehrere kleine Steilstufen auf dem langgezogenen Grasrücken an, wobei die Wandspitze sich schon am Horizont zeigte. Dann flachte der Weg deutlich ab und bequem erreichten wir den kleinen Gipfel vom Poisnig.
Blick durch die Glockwandscharte zur Hochalmspitze
Unser Tagesziel vor Augen; die Wandspitze -2623 m-.
Nils auf dem Gipfel vom Poisnig. Im Hintergrund die Wandspitze.
Nun folgte ein leichter Höhenverlust bei Übergang zum Schlussanstieg.
Zwischenzeitlich waren wir schon von einem einheimischen Berggeher überholt worden, der nun schon auf dem Gipfel von der Wandspitze saß. Auch Walter hatte den Gipfel vom Reitereck zwischenzeitlich erreicht und (wie er uns später erzählte) beobachtete uns bei unserem Schlussanstieg. Mit leichtem Höhenverlust folgten wir nun dem breiten Grat, der uns zum Gipfelaufbau der Wandspitze führte. Nun, mit deutlicher Steigungszunahme, ging es die letzten 100 Höhenmeter hinauf zum Gipfel.
An einer Felsrippe entlang ging es dann den Gipfel entgegen.
Nils am Gipfel. Links der Gipfel vom Reitereck
Wow, ein wirklich lohnender Aussichtsberg. Auf diesem Weg gehen viele Grüße an den Bergwanderer aus dem Spittaler Umland, den wir nun wieder am Gipfelkreuz trafen. Beim Blick in das Gipfelbuch konnten wir feststellen, dass er nicht nur den ersten Gipfelbucheintrag gemacht hatte, sondern hier oben augenscheinlich ein Dauergast ist. Lange verweilten wir dann noch am Gipfel und genossen die 360°-Aussicht. Und dann zeigte sich auch noch ein Bartgeier, der unterhalb der Wandspitze seine Bahnen zog. Schon im letzten Jahr war der Bartgeier „Glocknerlady“ sehr nah an uns herangeflogen. Immer wieder ein tolles Erlebnis die Bartgeier zu beobachten. Welchen Geier wir heute sahen, konnten wir noch nicht ermitteln. Vermutlich handelte es sich um den Geier mit dem Namen „Smaragd“.
Beim Abstieg hoch über dem Faschaun
Letzter Blick zurück mit vier Gipfeln, die wir bereits bestiegen haben. Von links nach rechts: Faschauner Eck -2614 m-, Reitereck -2790 m-, Wandspitze -2623 m- und Poisnig -2528 m-.
Nach dem Eintrag ins Gipfelbuch machten wir uns dann wieder an den Abstieg, der uns zunächst wieder über den Poisnig hinab zur Torscharte brachte. Kurz wurde noch über einen einstündigen Aufstieg zum Stubeck nachgedacht, aber bei dieser Hitze sahen wir dann doch davon ab und liefen auf dem breiten Höhenweg in Richtung Gmeinalpe. Kurz nachdem diese passiert war, stiegen wir in Richtung Kramerhütte ab, die wir dann auch 50 Minuten später erreichten. Eine Erfrischung bei einer Hütteneinkehr hatten wir uns verdient. Dann waren es ja nur noch 15 Minuten bis zu unserer Hütte.
Fazit: Lange, aber sehr aussichtsreiche Bergtour. Blumenliebhaber kommen hier ebenso auf ihre Kosten.
Kinder: Lange Wanderung mit über 1000 m Höhenunterschied. Teilweise wird an einer steil abfallenden Bruchkante gelaufen. Kinder sollten daher bereits bergerfahren, ausdauernd und schon etwas älter sein.
Hunde: Rinder und Kühe trafen wir nur im Bereich der Kramerhütte und unterhalb der Ochsnerhütte an. Probleme gab es keine. Gute 5 Stunden passierten wir keinen Bach / keine Wasserstelle. Daher ist eine Mitnahme von Wasser sehr wichtig.