Rothaarsteig 2. Etappe (Rhein-Weser-Turm – Schanze)

 


2. Etappe auf dem Rothaarsteig (24 Kilometer); 10.10.2009

Rhein-Weser-Turm — Schanze

 

Rhein-Weser-Turm -685 m-, Margareten Stein -685 m-, Sombornquelle, Jagdhaus -666 m-, Großer Kopf -740 m-, Waldskulpturenweg


Schon in der Nacht deute sich das an, was der Wetterbericht versprochen hatte: DAUERREGEN!!

Nach dem Frühstück standen ursprünglich wieder gute 5 Kilometer und 200 Hm an, um zurück zum Rothaarsteig zu gelangen. Da es jedoch in Strömen regnete, hatte man in unserer Unterkunft richtig Mitleid mit uns. Kurzerhand verfrachtete man alle Stammtischbrüder in einen Kleinbus und brachte uns in einer rasanten Bergfahrt zum Rhein-Weser-Turm.

Abmarsch am Rhein-Weser-Turm. Der Starkregen sollte an diesem Tag nur wenig aussetzen.

Abmarsch am Rhein-Weser-Turm. Der Starkregen sollte an diesem Tag nur wenig aussetzen.

Dieses verkürzte unsere Tageswanderung um gute 8 Kilometer und 2 Stunden. Am Rhein-Weser-Turm verpackten wir uns dann in Regensachen und begannen die nun anstehenden 24 Kilometer. Aussicht sollte dieser Tag nur wenig bieten, da die Regenwolken nur sehr, sehr selten aufrissen und kurze Momente den Blick in die Täler frei gaben.

Wer findet den trockensten Weg? Wem gelingt es, nicht im Schlamm zu versinken?

Wer findet den trockensten Weg? Wem gelingt es, nicht im Schlamm zu versinken?

Größte Konzentration war auf dem ersten Wegabschnitt von Nöten. Zwar waren keine großen Steigungen / Gefälle zu überwinden, aber riesige Schlamm- und Wasserflächen wollten erst einmal überwunden werden. Auf einer Aussichtsplattform, oberhalb von Oberhundem,  von der am heutigen Tage keinerlei Aussicht genossen werden konnte, war jedoch die Zeit gekommen unser erstes Gruppenbild zu machen.

Alle 12 Teilnehmer der "Wilden 13" (noch glauben alle an die Dichtigkeit ihrer Regensachen)

Alle 12 Teilnehmer der „Wilden 13“ (noch glauben alle an die Dichtigkeit ihrer Regensachen).

Kurze Zeit später war dann der „Margaretenstein“ (685 m) erreicht, nachdem der Rothaarsteig in Richtung Osten weiter verlief.

Der Margareten Stein auf 685 m Höhe

Der Margareten Stein auf 685 m Höhe.

Auf einer Forststraße ging es nun weiter, vorbei an der Sombornquelle in Richtung der Ortschaft „Jagdhaus“. Als wir hier, kurz vor dem Örtchen, auf einem kleinen Waldpfad durch einen Nordhang stiefelten, war tatsächlich kurzfristig Aussicht in Richtung Lennetal vorhanden.

Kurzfristig hob sich die Wolkendecke und ein kleiner Ausblick in Richtung "Lennetal" wurde frei.

Kurzfristig hob sich die Wolkendecke und ein kleiner Ausblick in Richtung „Lennetal“ wurde frei.

In Jagdhaus wurde dann erst einmal eine Gaststätte aufgesucht. Obwohl ein wasserscheuer und ein fußkranker Stammtischbruder hier zunächst ihren Abbruch der Tagestour ankündigten, setzte die ganze Gruppe nach einigen Getränken ihren Weg in Richtung „Millionenbank“ fort.

Von der Millionenbank ging es wieder auf Schottersträßchen weiter durch den lichten Hochwald.

Von der Millionenbank ging es wieder auf Schottersträßchen weiter durch den lichten Hochwald.

An diesem Wegepunkt, bei dem es sich „nur“ um eine Schutzhütte handelte, bestand die Möglichkeit den Rothaarsteig über eine Tal- und eine Bergvariante fortzusetzen. Wir blieben auf der Höhe, passierten die links im Laubwald befindlichen Schautafeln „Wald und seine Eigentümer“ und bezwangen so, entlang der Gemarkung „Dürres Hölzchen“, den „Großen Kopf“ mit einer Höhe von 740 m.

Am "Dürren Hölzchen" ging es auf einem schmalen Pfad weiter.

Am „Dürren Hölzchen“ ging es auf einem schmalen Pfad weiter.

Weiter ging es nun auf einem schlammigen Graspfad am Brandwald entlang. Ein Abzweig nach links ließ uns anschließend wieder einige Höhenmeter verlieren. Auf einem Waldweg erreichten wir dann aber eine Hängebrücke, die sich an einer

Hängebrücke an der Informationsstation "Ökosystem Wald".

Hängebrücke an der Informationsstation „Ökosystem Wald“.

Informationsstation „Ökosystem Wald“ und einem „Bienehotel“ befand. Ein kurzes Steigungsstück brachte uns nun auf den Waldskulpturenweg. Die erste Skulptur, die wir erreichten, war das kolossale Kunstwerk „Stein, Zeit, Mensch“.

"Stein, Zeit, Mensch"

„Stein, Zeit, Mensch“

Wenige Minuten weiter war auch schon das Kleinstdörfchen Kühude erreicht. Kurz darauf folgte das Kunstwerk „Kein leichtes Spiel“. Dann verließen wir den Rothaarsteig und folgten weiter dem Waldskulpturenweg bis zur Ortschaft Schanze, wo wir unser zweites Quartier bezogen.

Das Kunstwerk: "Kein leichtes Spiel."

Das Kunstwerk: „Kein leichtes Spiel.“

Dabei passierten wir noch die Skulptur  „Der Krummstab“, sowie den Kyrill-Pfad. Der Kyrill-Pfad wurde in einem durch den Sturm Kyrill zerstörten und so belassenen Waldstück angelegt, um Personen, die diesen Sturm nicht erlebt haben, zeigen zu können, was Naturgewalten anrichten können. Da wir diesen Sturm hautnah erlebten und überlebten, war er für uns von geringer Interesse. Außerdem war die Sehnsucht auf unsere Unterkunft, die Aussicht auf Trockenheit und Wärme sowie frisch gezapftes Bier größer. Der Wunsch nach Wärme blieb allerdings eine Illusion  und somit auch die Möglichkeit die triefend nassen Bekleidungsstücke bis zum nächsten Tag wieder trocken zu bekommen (auch nach massiven Protesten wurde die Heizung nur für etwa 2 Stunden angestellt).

Fazit des zweiten Tages:
Bei schönem Wetter bestimmt ein toller Höhenweg, ohne große Höhenunterschiede. Erlebnisreich und bestückt mit künstlerischen Elementen. Preis für Übernachtung / Abendessen / Frühstück: ca. 53 €; dafür aber unbeheizt und keine Bewirtung an der Theke.