Hoppernkopf -801 m-
Richtpaltz -750 m
Belgiereiche in Bruchhausen
Deutschland / Hochsauerland / NRW
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Datum: 08.05..2006
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Höhenunterschied: ca. 300 m
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Aufstieg: ca. 1,5 Stunden
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Schwierigkeitsgrad: leicht
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Ausgangspunkt: Bruchhausen a.d.S.
An diesem sonnigen Sonntag sollte erneut ein 800er Gipfel des Sauerlandes „bezwungen“ werden, damit wir unserem Ziel, alle 800er Berge des Rothaargebirges zu erwandern, ein Stück näher kamen.
Der Gipfel vom Hoppernkopf -801 m- stand auf dem Programm. Er sollte nicht mit dem Hopperkopf -831 m- bei der Ortschaft Hildfeld verwechselt werden.
Aus diesem Grund begaben wir uns wieder in unser Nachbardorf Bruchhausen a.d.S. und fuhren mit dem Auto zunächst in Richtung des Skiliftes „Sternrodt“. Etwa 400 Meter nach dem Ortsausgang parkten wir jedoch auf dem am linken Fahrbahnrand gelegenen Holzlagerplatz. Von dort ging es sofort auf einem befestigten Weg (Nr. 2) in ein Tal hinein.
Blick zurück durch das Tal.
Rechts des Weges befanden sich zunächst noch Weideflächen, die vom Bachlauf des „Raken“ durchzogen wurden. Links des Weges wechselten sich Fichten- und Buchenbestände ab. Schon nach kurzer Zeit endete der Asphalt und auf geschotterten Untergrund ging es weiter. Wir passierten eine Holzschranke und liefen weiter in seichter Steigung in das Tal hinein. Dieses Tal diente von 1946 bis 1960 den belgischen Streitkräften als Schießplatz, worauf aber nur noch die „Belgiereiche“ hinweist.
Diese passierten wir schon nach 20 Minuten. Ein kleines Holzschild wurde vor der Belgiereiche aufgestellt. Diese fast 300 Jahre alte Eiche wird als lebendiges Mahnmahl gesehen.
Die Belgiereiche
Sie wurde in der Zeit des Schießplatzes mit hunderten oder vielleicht sogar tausenden von Einschüssen attackiert und schlägt jedoch jedes Jahr erneut mit frischem Grün aus.
Eichhörnchen am Wegesrand
Kurze Zeit später wurde eine Wegegabelung erreicht. Dort war ein Birkenkreuz mit einem Gedenkstein aufgestellt. An dieser Gabelung bogen wir nach links ab (geradeaus wurde auf eine Sackgasse hingewiesen).
Birkenkreuz und Gedenkstein am Wegesrand.
Der Forstweg nahm nun deutlich an Steigung zu. Immer dem ansteigenden Weg folgend (Nr. 2) erreichten wir nach insgesamt ca. 40 Minuten eine Freifläche, die einen sagenhaften Ausblick bot.
Ausblicke ins Hochsauerland.
Von den Hängen des Langenberges -843 m- (höchster Berg von NRW), den gegenüberliegenden Öhrenstein -790 m- und Beidneck -691 m- (zwischen denen das von uns bereits erwanderte „Ochsenkreuz“ lag), sahen wir in der Ferne den Hohenstein -680 m- (Ortschaft Heinrichsdorf) mit seinen Windrädern, den Turm auf dem Stüppel -731 m, den langgezogenen Schmalenberg -731 m- und natürlich auch den nahegelegenen Heidkopf -715 m-, sowie den Olsberg -704 m-.
Weiter ging es auf dem Rothaarsteig.
An dieser Freifläche trafen wir dann auch auf den „Rothaarsteig“ dem wir dort in Richtung „Richtplatz“ folgten. In angenehmer Steigung ging es nun auf dem Forstweg weiter und nach insgesamt 80 Minuten erreichten wir den Richtplatz, der direkt am Grenzverlauf zwischen Hessen und NRW lag. Eine Bronzetafel weist auf die historische Geschichte des Platzes hin, wobei die dort angegebene Höhe von 800 m sehr schmeichelhaft war. Tatsächlich weist der Richtplatz eine Höhe von „nur“ 750 Metern auf.
Der Richtplatz
Zu Geschichte des Richtplatzes:
Der „Richtplatz am Hoppern“ war um 1150 ein zentraler Platz der Gerichtsbarkeit. Er lag im Einfluss- und Rechtsbereich des Gogerichtes Medebach, das jahrhunderte lang unter der Verwaltung der Gaugrafen „von Gaugreben“ stand. Dieses Adelsgeschlecht lebt noch heute auf ihrem Wasserschlösschen in Bruchhausen a.d.S.. Die Stelle des Grenzsteines, wo Briloner, Niedersfelder, Bruchhauser und Waldecker Waldungen aneinander grenzen, heißt heute noch (fast 900 Jahre später) „Richtplatz“. Sowohl der Rothaarsteig, als auch der Uplandsteig, passieren den „Richtplatz“.
Pause am Richtplatz
Nach einer verdienten Rast machten wir uns auf, um die letzten Meter zu unserem Tagesziel zurückzulegen. Wir folgten nun nicht weiter dem Rothaarsteig, der nun in südl. Richtung dem Grenzverlauf NRW/Hessen folgte,
Auf dem Grenzverlauf Hessen/NRW ging es weiter.
sondern liefen genau entgegengesetzt auf der Landesgrenze in nördliche Richtung (Schellhorn-Kammweg). Dabei passierten wir zunächst zwei Grenzsteine aus dem Jahre 1954. Dann sichteten wir aber den ersten historischen Grenzstein aus dem Jahre 1769 der sich am linken Wegesrand zeigte.
Historischer Grenzstein
Kurz nach dem zweiten historischen Grenzstein bog nach links ein kleiner Schleppweg ab, der kurze Zeit später geschottert war. Diesem Weg folgten wir. Vom Richtplatz waren wir nur ca. 10 Minuten bis hierher gelaufen. Wieder nahm die Steigung ein wenig zu. Links von uns befand sich ein durchforsteter Fichtenwald. Hier war nun der höchste Punkt zu suchen, da der Hoppernkop keinen Vermessungsstein besaß. Wir machten eine kleine Erhebung aus, die uns eindeutig als höchster Punkt erschien. Der Gipfel war erreicht.
Gipfelsieg!!
Nach erfolgtem „Gipfelfoto“ machten wir uns gleich wieder an den Rückweg. Dabei nutzen wir den selben Weg, den wir auch beim Hinweg genutzt hatten. Nach insgesamt 3,5 Stunden standen wir wieder an unserem Auto und begaben uns wieder zurück in unser Dorf Elleringhausen.
Nach Langenberg 843 m und Hunau 818 m mit Hundegrab 812 m, war nun mit dem Hoppernkopf 801 m, der dritte 800er bestiegen.
Unsere Meinung: Kinder-ja Hunde-ja