Alte Grimme 755 m / Zeche Elend



Alte Grimme 755 m / Zeche Elend / Wernsdorfer Kirche

Rothaargebirge / Hochsauerland / NRW


Datum: 15.04.2015
Höhenmeter: ca. 300
Weglänge: etwa 8 Kilometer
Zeit: 2,5 Stunden
Ausgangspunkt: Elkeringhausen, Parkplatz „Ronsfeld“, Marienkapelle nähe Schützenplatz

Es war der erste richtig schöne Frühlingstag in diesem Jahr. Da bot sich eine kleine Wanderung förmlich an. Schon lange stand die heute ausgewählte Wanderung auf der Wunschliste. Also ging es kurzentschlossen in das etwa 20 Kilometer entfernte, wunderschöne Dörfchen Elkeringhausen (nicht zu verwechseln mit unserem Heimatdorf „Elleringhausen“). Von der Ortsmitte wurde zunächst mit dem Auto der Beschilderung „Skilift“ gefolgt. Die Straße führte direkt zur Marien-Kapelle, vor der kurz zuvor eine Parkmöglichkeit bestand.

 

Die Marienkapelle.

Das Naturkino mit Blick in Richtung Winterberg.

Großaufnahme der „Leinwand“.

Gegenüber der Marienkapelle befand sich ein „Naturkino“. Holzliegen luden hier, mit Blick durch einen Holzrahmen in Richtung Winterberg, zum Verweilen ein. Aber nach etwa 50 Meter Fußweg war es jetzt noch ein wenig zu früh für eine Rast. Daher musste nun erst einmal dem Teersträßchen in Richtung „Skilift“ gefolgt. Zu dem Lift ist zu sagen, dass es sich dabei um einen historischen Skilift handelt. Er ist einer der letzten betriebenen Diesel-Schlepplifte in Deutschland. An der nächsten Wegegabelung bestanden zwei Möglichkeiten das erste Etappenziel, den Gipfel der Alten Grimme (oder des Alten Grimmen), zu erreichen. Es wurde sich für den linken Weg entschieden, der weiter leicht ansteigend zum Waldrand führte, an dem dann auch eine kleine Schutzhütte aufgebaut war.

Blick vom Waldrand über Elkeringhausen hinweg.

Von hier bot sich ein schöner Blick über Elkeringhausen hinweg. Auf einem Waldweg ging es nun mit leichter Steigung weiter. Wanderzeichen waren hier keine zu finden. Als der lichte Buchenwald erreicht wurde, boten sich schon die ersten Blicke in Richtung Küstelberg.

Gemütlich ging es durch den Wald…

… und immer wieder wurde der Blick in Richtung Norden frei. Im Hintergrund der Clemensberg.

Nach einer Gesamtlaufzeit von nur 30 Minuten wurde die Wegegabelung „Müggenloch“ erreicht, an der nach rechts abgebogen wurde. 5 Minuten später war der Rösbergsattel erreicht. Von hier waren es nur noch 70 Höhenmeter zum Gipfel.

Am Rösbergsattel.

Zwischenzeitlich der tolle Blick in Richtung Norden. Küstelberg ist am rechten Bildrand zu sehen.

Der Beschilderung „Bonifatiuskreuz“ (so nennt sich das Gipfelkreuz) folgend, ging es ansteigend weiter, bis eine Freifläche durchlaufen wurde. Schon hier bot sich eine tolle Aussicht. Selbst der Clemensberg zeigte sich am Horizont. Nach insgesamt 50 Minuten Laufzeit war der Gipfel mit seinem Bonifatiuskreuz dann auch erreicht. Die Höhe wird auf Karten oft nur mit 751 m angegeben, weil der trigonometrische Punkt nicht am Gipfel, sondern etwa 60 Meter entfernt und niedriger als der höchste Punkt angebracht wurde.

Die letzten Meter zum Gipfel.

Links das Bonifatiuskreuz. Im Hintergrund Winterberg.

Das Bonifatiuskreuz.

Elkeringhausen im Vordergrund; Winterberg im linken Hintergrund.

Die Aussicht war wirklich toll. Der Aufstieg hatte sich definitiv gelohnt. Selbst der Ausgangspunkt dieser Wanderung konnte ausgemacht werden. Erstaunlich zeigte sich dabei der Höhenunterschied, der bis hierher bereits überwunden wurde (etwa 220 Hm). Nun sollte zum zweiten Etappenziel, der „Zeche Elend“, der Beschilderung „WHT“ (Winterberger Hochtour) gefolgt werden. Da auf diesem Pfad aber durch den zurückliegenden Sturm einige Bäume umgekippt waren, musste dieses Vorhaben anders bewältigt werden. Auf dem bekannten Weg ging es also wenige Minuten zur Wegegabelung „Alte Grimme“ zurück, die bereits beim Aufstieg passiert wurde. Von hier musste nun der stark abschüssigen Forststraße in Richtung „Ronsfeld“ gefolgt werden.

Blick über das „Butterfeld“ hinweg.

Nach wenigen Minuten öffnete sich dort wieder der Hochwald und der Blick öffnete sich über das „Butterfeld“ hinweg zu den gegenüberliegenden Höhen. Auch der Böllerturm (oberhalb der Ortschaft Hesborn) ragte deutlich sichtbar heraus. Wenige Meter der Forststraße weiter folgend, ging es nun nach links in Richtung „Zeche Elend“ weiter.

Gleich ist die Zeche Elend erreicht.

Der Stolleneingang.

Der alte, historische Stollen wurde ca. 800 Meter später erreicht. Hier wurde zwischen 1865 und 1867 versucht Erz abzubauen. Diese Vorhaben wurde um 1914 erneut aufgegriffen. Der Erfolg blieb jedoch nahezu aus. Daher entstand dann wohl auch der Name „Zeche Elend“. Der Stollen war wieder einige Meter freigelegt und mit Informationstafeln versehen. Auf einem Naturweg (eventuell der alte Knappenweg) verlief der Wanderweg nun, dem „WHT“ weiter folgend, abschüssig in östliche Richtung, bis erneut ein Forstweg erreicht war. Auf diesen wurde jetzt nach rechts abgebogen und ihm etwa 15 Minuten gefolgt, bis das Orketal erreicht war. Hier sollte nun wieder der etwa 20-minütige Rückweg zum Auto erfolgen (Richtung Ronsfeld nach rechts dem Waldweg folgend).

An die Wernsdorfer Kirche erinnerte „nur“ noch ein kleiner Hügel, ein Gedenkstein und das Gedenkkreuz.

Zuvor wurde aber noch ein kleiner Abstecher zur „Wernsdorfer Kirche“ gemacht (Link dazu). Dieser ehemalige Standort der Kirche, des wohl schon gut 700 Jahre nicht mehr existierenden Dorfes Wernsdorf, war schließlich nur gute 50 Meter entfernt. Eine Infotafel konnte den Wissenshunger auch hier befriedigen. Jetzt wurde die 50 Meter zurück gegangen und der Beschilderung „Ronsfeld“ gefolgt. Zunächst durch Fichtenwald, dann durch Wiesen führte der befestigte Weg direkt zum Abstellplatz des Autos.

Von der Wernsdorfer Kirche ging es über diesen Weg in den Wald hinein.

Dort wo die Wiesen am Horizont enden, stand etwa das Auto.

Letzter Blick zur Alten Grimme. Von hier wirkt der Berg nicht wie ein toller Aussichtsberg.

Tipp: Auch ein Besuch des wundervollen Dorfes Elkeringhausen mit seinem schönen Dorfteich und der angrenzenden Parkanlage ist einen Besuch wert. Unerklärlicher Weise wurde dieses 400-Seelen-Dorf beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ noch mit keiner Goldmedaille belohnt.


Fazit: Der Weg verlief zwar nahezu ausschließlich auf befestigten Wegen. Er bestach jedoch durch wunderschöne Aussichtspunkte und führte zu historischen Stätten, die mit Infotafeln versehen waren. Wirklich empfehlenswert.

Kinder: Kinder sollten natürlich in der Lage sein, die ca. 8 Kilometer Weglänge zu bewältigen. Das aussichtsreiche Gipfelerlebnis, Informationstafeln und die historischen Stätten machen diesen Weg für Kinder bestimmt spannend.

Hunde: Wunderschöner Weg, der mit Hunden natürlich mühelos bewältigt werden kann. Bäche werden genug passiert, was eine Mitnahme von Wasser verzichten lässt.