Hochrappenkopf -2.423 m-
Bayern / Tirol / Allgäuer Alpen
- Datum: 04. September 2005
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Höhenunterschied: 332 m (auf), 1.517 m (ab)
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Aufstieg: 1 Stunden, Abstieg: 5 Stunden
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Schwierigkeitsgrad: mittel
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Ausgangspunkt: Rappenseehütte
Nach einem sehr guten Schlaf in der Rappenseehütte, wachte ich gegen 05:45 Uhr auf und schlich mich aus dem gemütlichen 6-Bett-Zimmer. Nachdem eiskaltes Wasser mich hellwach gemacht hatte, wurde gefrühstückt. Gegen
Sonnenaufgang am Rappensee mit Blick zum Gr. Widderstein
07:00 Uhr brach ich dann in Richtung Biberkopf auf. Dieser südlichste Gipfel Deutschlands sollte mein heutiges Tagesziel sein. Es kam aber anders. Der Weg führte mich erst zum kleinen Rappensee und dann zum großen Rappensee hinab. Dann musste ein breites Schotterfeld gequert werden. Die Steigung war dabei angenehm. Dann stieß der markierte Weg auf Felsen. In deutlich zunehmender Steigung ging es durch diese Felsen hindurch, bis nach ca. 45 Minuten Gesamtlaufzeit die Scharte zwischen Rappenseekopf 2.467 m- und Hochrappenkopf -2.423 m- erreicht war. Hier folgte ich dann der Beschilderung „Hochleiten“. Erst war noch eine kleine Steigung durch Geröll zu überwinden, doch dann kam der erwatete Höhenverlust.
Der Biberkopf ist der südlichste Berg Deutschlands.
200 Hm führte der Pfad nun bergab, um letztlich wieder 500 Hm anzusteigen. Da ich durch den anstrengenden Vortag mich nicht wirklich in einer ausgeruhten Verfassung befand und ich zu allem Überfluss auch noch vergessen hatte meine Wasserflaschen zu füllen, ließ ich von meinem geplanten Vorhaben ab. Ich kehrte um und lief in wenigen Minuten zurück zur Scharte. Auf einem Gipfel wollte ich aber die ruhige, romantische Morgenstimmung genießen. So visierte ich das Gipfelkreuz vom Hochrappenkopf an, dass ich von der Scharte aus in 15 Minuten erreichte.
Am Gipfelkreuz vom Hochrappenkopf -2.423 m-.
Am Alukreuz genoss ich allein die Morgenstimmung. Von dort oben beobachtete ich nun unzählige von Bergwanderern, wie sie von der Rappenseehütte zum Heilbronner Höhenweg begaben. An der gegenüberliegenden Bergkette zog sich auch eine Menschenkette über den Mindelheimer Klettersteig. Aber auf dem Hochrappenkopf war ich alleine und das war auch schön so. Weit über eine Stunde saß ich da und genoss die herrliche Morgenluft und Ruhe.
Ganz rechts der Gr. Widderkopf…
…und der Blick über die Schafalpenköpfe.
Dann machte ich mich jedoch an den Abstieg, der mich zunächst wieder zur Rappenseehütte führte. Hier wurden als erstes die Wasserflaschen aufgefüllt.
Aus der Scharte der Blick zur Rappenseehütte.
Dann ging es weiter abwärts, wobei ich nicht über die Enzianhütte abstieg, sondern mich für den Körbertobel (Eslelsweg) entschied. Schnell verlor ich auf den Almwiesen an Höhe. Nachdem die Mittlere Rappenalpe passiert war, tauchte ich in den feuchten Bergwald ein. Steil ging es nun in zahlreichen Serpentinen den Eselsweg hinab. Dann stand ich auch schon am Talboden und vor der Schwarzen Hütte -1.242 m-. Muren hatten noch eine Woche zuvor Gesteinsmassen bis in diese Hütte gedrückt.
Im Bereich der Schwarzen Hütte ging es durch die Gesteinsmassen der Murenabgänge.
Vor mir lag jetzt das Schlimmste der ganzen Wanderung. Endlose 12 Kilometer mussten nun auf einer Teerstraße gelaufen werden, um aus dem Tal herauszukommen. Meine Wanderstiefel hatte ich zwischenzeitlich schon ausgezogen und lief in Trekkingsandalen. Als wenn mein sehnlichster Wunsch erhört wurde, stellte mir ein netter Mensch für die letzten 2 Kilometer sein Zweitfahrrad zur Verfügung (warum traf ich diesen netten Menschen nicht schon viel eher??). So erreichte ich dann wieder den Parkplatz der Fellhornbahn, wo ich am Vortag mein Auto geparkt hatte.
Kinder: Bei Übernachtung auf der Rappenseehütte sollte der Aufstieg für trittsichere Kinder kein Problem darstellen.
Hunde: Ja. Wasser auf keinen Fall vergessen.
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