Hochschoberhütte -2.322 m-
Leibnitz Törl -2.591 m-
Niederer Prijakt -3.056 m-
Hoher Prijakt -3.064 m-
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Datum: 24.August 2007
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Ausgangspunkt: Lienzer Hütte
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Übergang zur Hochschoberhütte: ca. 3 Stunden
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Überschreitung der Prijakte: ca. 6 Stunden
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Höhenunterschied zur Hochschoberhütte: ca. 620 Hm Auf- / 270 Hm Abstieg
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Schwierigkeit: zur Hochschoberhütte: mittel / Prijakte: schwer
Nach ausgiebigem Schlaf standen wir gegen 06:00 Uhr auf. Da ein langer Tag bevorstand, wurde auf ein ordentliches Frühstück nicht verzichtet. Um 07:30 Uhr verließen wir dann die Lienzer Hütte und marschierten auf dem „Franz-Keil-Weg“ in Richtung Leibnitztörl.
Kurz nach dem Verlassen der Lienzer Hütte.
Bei wolkenlosem Himmel hatten wir bei diesem Anstieg immer die Gipfel vom Debantgrat -3.055 m- und Hochschober -3.242 m- vor Augen. Die grandiose Felspyramide des Glödis -3.206 m- war immer rechts von uns. In angenehmer Steigung zog sich der Weg langsam den Berg hinauf. Schnell war ein Geröllfeld erreicht. Geröll sollte in den nächsten Stunden / Tagen unser ständiger Begleiter sein.
Am Abzeig zum Glödis. Im Hintergrund der Hochschober.
Nach 25 Minuten war der Abzweig zum Glödis / Kalser Törl erreicht. Kurz darauf nahm die Steigung kurzfristig bis zum „Gartl“ -2.460 m- zu. Hier wurde dann auch erst einmal eine kurze Rast eingelegt. Dann ging es weiter bis zum Leibnitztörl – 2.591 m- hinauf, dass wir um 09:40 Uhr erreichten.
Am Gartlsee zeigten sich unsere zwei Herausforderungen des Tages. Der Hohe und Niedere Prijakt.
Als wir dann 5 Minuten später den Gartlsee – 2.574 m passierten, zeigten sich schon unsere nächsten Ziele: Die Hochschoberhütte – 2.322 m-, der Hohe Prijakt -3.064 m- und der Nied. Prijakt – 3.056 m-. Zunächst war aber der Abstieg zur Hochschoberhütte angesagt. Über eine gesicherte Passage und anschließende Geröllfelder wurden rasch die 250 Höhenmeter abgestiegen, bis wir zur grandios gelegenen Hochschoberhütte kamen.
Die wundervolle Hochschoberhütte.
Von dort bot sich eingerahmt von den Gipfeln des Hochschobers und Hohem / Nied. Prijakt ein Blick über die Deferegger Alpen bis zum vergletscherten Gipfel des Hochgall – 3.436 m-, dessen Gipfelkreuz bereits in Südtirol steht.
Vom freundlichen Hüttenwirt „Harry“ wurden wir empfangen. Er wies uns ein geräumiges Lager zu, in dem wir uns allein ausbreiten konnten. Da nun noch die Besteigung der beiden Prijakte angegangen werden sollte, bestellten wir uns beim Hüttenwirt noch eine Brettljause. Wir müssen echt hungrig ausgesehen haben. Harry kredenzte uns eine Platte, mit der wir uns 2 Tage hätten verpflegen können. Ordentlich, wie wir aber nun mal sind, verdrückten wir die Riesenplatte und machten uns mit leichter Magendähnung an den Aufstieg vom Nied. Prijakt. Auf Empfehlung vom Hüttenwirt (für die wir im Nachhinein sehr dankbar sind) liefen wir zunächst in Richtung „Alkuser See“; und nicht wie zunächst geplant in Richtung „Mirnitzscharte“. In leichtem Auf und Ab ging es zunächst am Fuße der Nase – 2664 m- herum. Dann nahm die Steigung doch schlagartig zu und über kleines Geröll arbeiteten wir uns einen Hang hinauf. Dann flachte das Gelände wieder ab und wir liefen auf der Südseite der Nasenscharte in einen „Kessel“ hinein.
In der Mirschachscharte
Erneut ging es sehr steil zur Mirschachscharte -2.694 m- hinauf. Hier wurde erst einmal eine Rast eingelegt. Schon von hier war eine tolle Aussicht zu genießen. Lienzer Dolomiten, Julische Alpen, Karnische Alpen, Deferegger Alpen und auch die Sextener Dolomiten zeigten sich. Nach Beendigung der Rast musste erneut ein kurzer, steilerer Anstieg bewältigt werden. Wir folgten nun nicht mehr dem Weg 913 Richtung Alkuser See, sondern der spärlichen Markierung in Richtung „Prijakt“. Schnell war ein breiter Rücken mit einem großen Steinmandl erreicht. Dann ging es in den Fels. Den Steigspuren folgend und immer ein wenig rechts vom steil nach Westen abfallenden Südgrad gewannen wir in leichter Kletterei rasch an Höhe.
Auf dem Niederen Prijakt.
Um 15:05 Uhr standen wir dann am großen Gipfelkreuz des Nied. Prijakt -3.056 m-. Visavis vom Hochschober genossen wir ein herrliches Panorama. Ein Blick ins Gipfelbuch verriet, dass dieser Gipfel nicht sehr oft bestiegen wird / wurde.
Blick auf die tief unter uns liegende Hochschoberhütte und den Hochschober.
Tiefblick zur Hochschoberhütte.
Nach dem Eintrag ins Gipfelbuch machten wir uns auf dem Weg zum Hohen Prijakt, der nur etwa 300 Meter nördlich lag. Dazu mussten wir jedoch zunächst an Drahtseilen gesichert in die schmale Prijaktscharte -2.999 m- absteigen und die Scharte queren.
Winfried (unten) und Frank (oben) in der Prijaktscharte.
Udo in der Kletterpassage. Wir befinden uns hier knapp über 3000 Meter.
Winfried und Frank in der Scharte.
Im Gegenastieg ging es wieder an Drahtseilen den Fels hinauf. Dann war auch schon der Gipfel vom Hohen Prijakt erreicht. Das formschoene Gipfelkreuz hatte tatsächlich nur die Größe meiner Trinkflasche. Aber ein Gipfelbuch war im Fels eingelassen. Dieser Gipfel hatte augenscheinlich noch weniger Besucher.
Ganz kleines Gipfelkreuz auf dem Hohen Prijakt.
Nun stand ein langer, steiler und schotterreicher Abstieg bevor. Auf der Nordseite vom Hohen Prijakt ging es nun über Plattengeröll zunächst in Richtung „Barrensee“, der vom Gipfel schon sichtbar war.
Unten ist der Barrensee erkennbar; unser nächstes Zwischenziel. Im Hintergrund sieht man die Niedere Grandenscharte, über die wir am letzten Tag wieder absteigen.
Nach einem Törl wurde der Weg bis zum Barrensee steiler und auf Grund des Schotters auch beschwerlicher. Nach dem See folgte, nach einem kurzen Flachstück, erneut eine steilere Schotterpassage, bis wir schließlich bei einer Höhe von 2.509 Metern auf den Weg 917 stießen, der von der Mirnitzscharte kommend zur Hochschoberhüette führte. Diesem Weg folgten wir dann die letzten 200 Hm, bis wir wieder zur Hochschoberhütte gelangten.
Blick von der Hochschoberhütte. Links der Hohe Prijakt; rechts der Niedere Prijakt (auch wenn es falsch herum wirkt).
Vom Hüttenwirt Harry ließen wir uns am Abend dann noch kulinarisch verwöhnen. Zeitig wurden dann unser Nachtlager aufgesucht.
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Kindertauglichkeit: Hochschoberhütte -ja-, Prijakte: absolute Trittsicherheit, Ausdauer und Schwindelfreiheit ergforderlich, daher eher -nein-
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Hundetauglichkeit: Zur Hochschoberhütte gibt es eine kleine mit Leitern gesicherte Passage, die ein Vierbeiner bestimmt umgehen kann, daher -ja-; zu den Prijakten geht es nur durch loses Geröll, unseren Hunde würde ich dieses nicht zumuten wollen, daher eher-nein-
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