Vier 800er Besteigungen

 


Vier 800er Besteigungen


Ettelsberg -838 m-, Hegekopf -843 m-, Clemensberg -839 m-, Langenberg -843 m-


Datum: 10.11.2011

Laufzeit: 4 Stunden

Wegstrecke: ca. 16 Kilometer

Höhenmeter: ca. 400 Hm

Ausgangspunkt: Willingen, Parkplatz am Wildpark

Auch der November zeigte sich in diesem Jahr als grandiose Wanderzeit. Am heutigen Tage hatten wir eine Inversionswetterlage, also musste es hoch hinauf gehen. Da bot sich natürlich der höchste Berg von Nordrhein-Westfalen förmlich an. Er wurde von uns natürlich schon mehrfach bestiegen, denn er liegt ja nur gute 7 Kilometer von unserem Haus entfernt. Heute sollte er in Verbindung mit drei weiteren 800ern erwandert werden.

Ausgangspunkt der Wanderung: Der Parkplatz in der Nähe des Wildparks mit Blick auf Willingen.

Mit dem Auto ging es daher ins benachbarte, hessische Willingen, wo unterhalb des Ettelsberges auf dem Parkplatz beim Wildpark das Auto abgestellt wurde. Von Hier ging es nun, der Markierung „W6“ folgend,  gleich in den Nordhang vom Ettelsberg hinein. In mehreren Kehren zog sich der Weg am Hang hinauf, bis er auf einen breiteren Weg mündete. Auf diesem ging es dann weiter bis zur bekannten „Ettelsberghütte“, die vielen auch unter „Siggi´s Hütte“ geläufig sein dürfte. Hier endet auch die Gondelbahn, die von Willingen hinauf führt. In unmittelbarer Nähe zur Hütte wurde 2002 der 59 Meter Hohe Ettelsbergturm errichtet. Für 2,50 € besteht die Möglichkeit zur Aussichtskanzel des Turmes zu gelangen. Dieses wurde heute wahrgenommen. Mit einem Aufzug ging es nun auf eine Höhe von 875 m ü.N.N.. Außerhalb vom Harz gibt es in Nordwest-Deutschland keine Möglichkeit einen höheren, öffentlich zugänglichen Punkt zu erreichen.

Blick vom Ettelsbergturm in nordwestliche Richtung. Im Vordergrund die Ettelsberghütte.

Das Eintrittsgeld war an diesem Tag wirklich gut investiert. Es bot sich ein unbeschreiblicher Blick über das Rothaargebirge und das hessische Upland. Im Nordosten konnte man die tiefliegende Wolkendecke beobachten, wie sie sich über die Bergkuppen schob und langsam in meine Richtung zog.

Hier geht der Blick in nördliche Richtung. Der Taleinschnitt führt in Richtung Brilon. In der Bildmitte der Hohe  Eimberg -806 m-, der nördlichste 800er von NRW.

Im Nordosten sieht man schon die tiefen Wolken, die sich langsam über die Bergkuppen stülpen.

Als die Aussicht ausgiebig genossen war, ging es wieder hinab und zum nahegelegenen Gipfelkreuz des Ettelsberges -838 m-.

Das Gipfelkreuz auf dem 838 m hohen Ettelsberg

Der erste 800er des heutigen Tages war damit bestiegen. Weiter ging es nun in Richtung „Große Grube“. Dabei bot der künstlich angelegte See auf dem Ettelsberg herrliche Fotomotive.

Der Ettelsbergturm. Die Aussichtskanzel liegt auf einer Höhe von 875 m ü.N.N.

Vorbei am Kyrilpfad wanderte ich jetzt auf einem breiten Forstweg zur Wegeskreuzung „Große Grube“, die bereits nach 10 Minuten erreicht war. Hier wurde im 16. und 17. Jahrhundert Holzkohle gebrannt. Ursprünglich sollte es nun auf dem „W6“ weiter in Richtung Hochheide gehen.

An der „Großen Grube“ -798 m-

Da aber der Gipfel von 843 m hohen Hegekopf dabei direkt passiert wird, wurde kurzerhand eine Überschreitung dieses Berges durchgeführt. Dazu wurde ein schmaler Rückeweg genutzt, der von Nordwesten nach Südosten über den Gipfel führt. Da der Gipfel mitten im Wald liegt, bietet er allerdings keinerlei Aussicht. So traf ich an der Wegekreuzung „Lütteke Feld“ wieder auf den ursprünglichen Wanderweg und folgte jetzt der Beschilderung zur Hochheide. Auf einem Forstweg wurde so schnell der Rothaarsteig erreicht, der nun nach rechts in die Niedersfelder Hochheide (NSG Neuer Hagen) führte.

Die Hochheide bei Niedersfeld (NSG Neuer Hagen)

Hier fand nun auch der Grenzübertritt nach NRW statt. Vorbei an der Hoppecke Quelle ging es am Rande des Naturschutzgebietes (weiter dem Rothaarsteig folgend) hinauf zum Clemensberg -838 m- mit seinem Gipfelkreuz.

Das Gipfelkreuz vom Clemensberg -838 m-

Der dritte 800er war nun bestiegen und das in einer Laufzeit von gut 1,5 Stunden. Von hier bot sich eine tolle Aussicht. Allerdings zogen über Winterberg langsam die Wolken ein und nur der Kahle Asten -841 m- lugte aus den Wolken hinaus.

Vom Clemensberg geht der Blick in Richtung Südosten. Auch hier sieht man die tieffen Wolken, wie sie sich langsam über die Berge schieben.

Nun ging es hinab zur Hochheidehütte -805 m-, bei der eine kurze Rast eingelegt wurde. In Richtung Westen reichte die Aussicht bis zum Arnsberger Wald.

Blick über die Hochheidehütte -805 m- hinweg in Richtung Westen.

Auf dem Rothaarsteig wurde nun der letzte 800er des heutigen Tages anvisiert. Zunächst ging es über Freiflächen zum Oberen Burbecker Platz. Dabei zeigte sich der Ettelsbergturm immer mal wieder auf der rechten Seite. Nach einem kurzen, sehr angenehmen Steigungsstück war dann der höchste Punkt von NRW erreicht; der Langenberg mit einer Höhe von 843 Metern.

Wieder einmal am Gipfel des Langenberges; dem Dach von NRW. Neuerdings wird dieser Punkt auch von einem Kreuz geziert.

Die Laufzeit von der Hochheidehütte zum Langenberg betrug in meinem Fall nur 35 Minuten. Auf dem Grenzverlauf Hessen /NRW ging es weiter in Richtung Richtplatz. Auf dem Naturpfad bot sich neben mehreren historischen Grenzsteinen auch die Möglichkeit einen kurzen Abstecher zu einem Aussichtspunkt zu machen.

Aussichtspunkt zwischen Langenberg und Richtplatz in Nordwestliche Richtung.

Dieses wurde natürlich nicht ausgelassen. Nach den obligatorischen Landschaftsbildern ging es nun im leichten Gefälle hinab zum Richtplatz, der auf einer Höhe von 750 m liegt (auf wenn auf der Bronzetafel 800 m angegeben sind).

Bronzetafel am Richtplatz.

Langsam wurde auch der Ettelsbergturm von den Wolken umhüllt.

Hier konnte beobachtet werden, wie die Wolken sich über den Ettelsberg rollten und kurz darauf auch mich erreichten. Schlagartig gingen die Temperaturen deutlich zurück. Jetzt waren aber auch alle Highlights erreicht und es sollte „nur“ noch zum Auto gelaufen werden. Daher ging es nun in Richtung Willingen. Dazu wurde die Beschilderung, die die Zuwegung zum Rothaarsteig markiert (schwarzes, liegendes R auf gelben Grund), genutzt. Auf dem abschüssigen Waldweg  waren so zügig die ersten Häuser von Willingen erreicht. Vorbei an der Visavis –Hütte wanderte ich nun bis zur Talstation der Gondelbahn. Hier nutzte ich jetzt den geteerten Feldweg, der direkt neben der Gondelbahn wieder in Richtung Ettelsberg führt. Dieser Weg wurde zunehmend steiler und mündete schließlich auf einen Schotterweg. An dessen Ende ging es dann nach links und nach wenigen Metern war unser Auto wieder erreicht.

Fazit: Tolle Höhenwanderung mit zwei genialen Aussichtspunkten, die allerdings zum größten Teil auf Waldwegen erfolgt. Eine Hochheide, ein Aussichtsturm, der Kyrillpfad, eine bewirtschaftete Hütte und der höchste Berg von NRW werden dabei erreicht.

Kinder: Für Kinder ist dieser Weg bestens geeignet, wenn sie in der Lage sind etwa 16 Kilometer zu laufen.

Hundetauglichkeit: Natürlich ist dieser Weg auch für Hunde geeignet. Die Hochheidehütte ist auf Hunde eingestellt. Trinknäpfe stehen bereit.